Sie befinden sich hier: Startseite >> Rumänien >> Reisebericht »Valea Vaser«

Eine (Zeit-)Reise an die rumänische Waldbahn von Viseu de Sus

Die Anreise erfolgte von Zürich über Wien und von da nach Breclav, wo ich auf die Gruppe der Eisenbahnfans aus Tschechien treffen sollte. Zuerst hatte ich an eine Anreise über Prag, dem eigentlichen Ausgangspunkt der Reise, gedacht, die Idee aber nach einem Blick auf die Landkarte wieder verworfen. Alles viel zu weit, die Busfahrt von Prag nach Breclav würde ich mir sparen. Also: Abfahrt von Zürich nach Wien mit dem Wiener Walzer, am Abend des 24. Februar 2006 um 22.40. Für mich führte jedoch die Fahrt nicht bis nach Wien Westbahnhof, sondern nur bis Hütteldorf, mit Ankunft kurz vor 08.00 des 25. Februars, von wo ich mit meinem umfangreichen Gepäck – darunter vor allem das neue Manfrotto Videostativ in seiner sperrigen Tragtasche – mit der S-Bahn nach Wien-Süd weiter reiste.
Der IC der PKP (Wien – Breclav – Prerov – Warzawa ) stand schon im Gleis. In diesen Wagen riecht es schon um 09.oo Uhr früh sehr streng nach Knoblauch – wahrscheinlich kocht da einer im Abteil! Das Zugsrestaurant war nämlich einige Wagen weiter vorne aber eben: draussen warten geht trotzdem nicht, denn es weht ein eisiger Wind. Nach einer Stunde Fahrt trifft mein IC am Knotenpunkt der CZ in Breclav ein und das Warten auf den Bus beginnt. Gegen Mittag erst trifft der Bus mit den anderen Reiseteilnehmern ein, ein grosses, modernes Vehikel mit viel Platz für jeden. Sie wird trotzdem lang, die Reise: Zuerst ein kurzes Stück durch Tschechien an die slowakische Grenze (Formalitäten, Pass, Vignette etc), dann nach Bratislava, nach Ungarn, und an Budapest vorbei Richtung Osten bis nach Tokaj, kurz vor der Grenze zu Rumänien, wo wir nach ca. 7 Std. Fahrt eintreffen.
Die Nacht verbringen wir in einem ehemaligen sozialistischen Jugendcamp, alles ziemlich verfallen – aber es ist geheizt. Weil die Reise möglichst günstig sein sollte, haben die Tschechen 4-er Zimmer gebucht und Toiletten gibt es auch nur 2 für die 20 Mann. Dafür war das Essen anständig, und der Tokajer Wein zwar günstig, aber nicht besonders. Der trockene zumindest, den süssen habe ich nicht probiert. Trotz der Kälte fallen über Nacht fast 10 cm Schnee!

Sonntag, 26. Februar 2006

Am nächsten Morgen, am Sonntag 26.2.06, bringen wir auf verschneiten Strassen und bei trübem Wetter, die letzten 300 km bis nach Viseu de Sus hinter uns. Der Osten Ungarn ist geprägt durch eine flache, offene Landschaft, nur gegliedert durch Hecken und Obstplantagen. Beim Grenzübertritt nach Rumänien beginnt es auch noch zu regnen und die Strassen werden zunehmend schlechter. Die Fahrt von Satu Mare führt nach Nordosten, über drei Bergpässe, welche von Buchenwäldern bestanden sind. Der Autoverkehr wird immer weniger und die Pferdefuhrwerke zahlreicher, ebenso die, für die Karpaten typischen Holzhäuser. In den Strassendörfern in Grenznähe wird aber auch viel gebaut und es entstehen Wohnhäuser in eigenartiger Architektur, zum Teil völlig unpassend, aber man zeigt eben seinen neuen Reichtum. Wir überholen und fotografieren einen Zug der CFR auf der Strecke Satu Mare – Sighietu, welcher von einer Diesellok gezogen wird, welche aussieht, wie eine alte Ae 6/6 der SBB – hier haben wohl Baupläne der SLM als Vorlage gedient. Erst am späten Nachmittag, es wird schon dunkel, erreichen wir unser Ziel Viseu de Sus, stellen die Uhr um eine Stunde vor und beziehen die Unterkünfte bei Privatleuten gleich am Depot der Waldbahn.

Montag, 27. Februar 2006

Das Waldbahn-Abenteuer in frisch verschneiter Landschaft kann beginnen! Frühstück um 7 Uhr, mit Blick von der Terasse meines Zimmers auf das Depot der Waldbahn und die dahinter liegende Sägerei. Zwei Maschinen stehen unter Dampf, die Cozia I, eine Resita-Lok und die kleine Orenstein&Koppel von 1910 aus dem Museum von Bukarest. Die dritte Maschine steht kalt im Schuppen, sie ist im Moment defekt. Kein Wunder, denn es wird auf Verschleiss gefahren, mit minimalem Unterhalt.
Die Waldarbeiter stehen bereits unter dem Haus am Geleise und warten auf den Zug, der sie in die Berge bringen soll. Aber heute wird es dauern, länger sogar noch als sonst, wegen des Neuschnees, deshalb verziehen sich einige nochmals in den kleinen Laden und gehen einen trinken. Die Arbeitsabläufe vor dem Depot sind nicht klar ersichtlich und es ist auffällig, wie viele Leute hier arbeiten, oft auch nur dabei stehen und zusehen, um sich dann doch, vielleicht beim Holz aufladen, nützlich zu machen. Vieles erinnert mich dabei an Kuba mit seinen Zuckermühlen – ausser dem Wetter.
Die Loks werden erst jetzt mit Holzspalten beladen, ebenso der, an zweiter Stelle laufende Vorratswagen, welcher zur einen Hälfte für Holz und zur anderen für mitfahrendes Personal reserviert ist. Und dann wird entschieden, dass der Schneepflug montiert werden soll, weil in den Bergen sicher noch mehr Schnee liegen dürfte als hier, von 30 cm und mehr ist die Rede.
Die Montage eines Schneepfluges habe ich hier zum ersten Mal gesehen, es ist keine einfache Sache, und auch nicht ungefährlich: Zwei Pflüge liegen neben den Schienen und davon wird einer mittels Stahlseilen von der Lok auf die Schienen gezogen – über Eisenstangen, welche die Männer unterschieben – beinahe hätten sie bei diesem Vorgang den Schuppen abgebrochen. Dann wird der Pflug an die Lok gekuppelt und 2 Ketten werden am Rahmen festgeschraubt, damit wird wohl auch die Höhe über Schienenoberkante fixiert (weniger als 1 cm, ziemlich riskant, bei den ungleichen Schienenstössen, so schien mir! Aber die Leute haben Erfahrung und wissen, was sie tun).
Die Idee hinter unserer Reise ist eine Art »Plandampf« für diese Woche, denn die Waldbahn von Viseu, wohl die einzige, die noch fährt im Land, verwendet Dieselloks. Ein Trägerverein in der Schweiz www.wassertalbahn.ch versucht, die noch vorhandenen Loks zu retten und die Leute für deren Einsatz vor Sonderzügen zu gewinnen, zu denen jeweils die Fans anreisen. Eigentlich sind es trotzdem keine Sonderzüge, sondern eben Arbeitszüge, nur dass sie mit Dampf geführt werden. Das heisst für den Besucher: der Arbeitsablauf der Bahn hat Vorrang vor irgendwelchen Fotografier-Wünschen und der Fahrplan richtet sich danach, ob Holz zur Abfuhr bereit steht oder auch nach dem Wetter, so wie heute.

Es hat denn auch eine ganze Weile gedauert, bis zur Abfahrt. Erst um 10.00 Uhr brechen wir auf in die Berge. Schon beim ersten Foto-Halt bei den letzten Häusern der Siedlung zeigte sich das Problem der Woche: die Reisegruppe war viel zu gross, ganz speziell noch unter diesen Umständen. Da lag so viel Schnee, und es gab kaum Platz, sich irgendwo gescheit zu platzieren – da steht einem dauernd einer vor der Linse!

Die Information war richtig gewesen: Je weiter unser Zug der Strecke in das Wassertal folgte und an Höhe gewann, desto mehr nahm die Schneehöhe zu. Wir erreichten zwar die Tunnels nach Strecken-Kilometer 21 aber in Botizu Km 23,1 wurde der Schneepflug dem Personenwagen vorgespannt – also zwischen Lok und Wagen, und die Maschine fuhr Tender voran talwärts. Das Tal ist hier etwas weiter und neben dem Bahnhof gibt es auch Unterkünfte für die Waldarbeiter. Platz wäre genug, aber bei dem vielen Schnee war nicht feststellbar, ob es ein Gleisdreieck gibt, und fragen, warum die Lok nicht samt Pflug gedreht wurde, geht auch nicht – keiner versteht was anderes als Rumänisch. Es schneite unaufhörlich an diesem ersten Tag und das Licht war bescheiden, es blieb uns nicht viel mehr, als wieder umzukehren. Auf der Rückfahrt ins Tal am Nachmittag haben wir dabei eine ganze Anzahl beladener Trucks – Langholzwagen befördert. Vom Stehen im tiefen Schnee waren inzwischen meine Schuhe völlig durchnässt und ich hatte gehofft, dass sie über Nacht, an den Ofen gelehnt, wieder trocknen würden. Abendessen gab es im Haus eines Lokführers, dessen Frau die eine Hälfte der Reisegruppe bekochte, es gab stets eine ausgezeichnete Suppe und dann ein Hauptgericht, es schmeckte gut, zu klagen gab es bei uns nichts. Die zweite Gruppe war scheinbar nicht so glücklich.
Dasselbe galt bei der Unterkunft: mein deutscher Kollege, Andreas Eck und ich hatten jeder ein Zimmer für sich allein, beheizt vom holzgefeuerten Kachelofen in der Mitte des Raumes, die Tschechen waren auf 2 weitere Unterkünfte verteilt, jeweils 4 Personen in einem Raum.

Dienstag, 28. Februar 2006

An diesem Morgen war es mit -15°C bitterkalt, und die Abfahrt, eigentlich für 08.00 Uhr geplant, verzögerte sich wegen Holzmangels – die Arbeiter hatten das Feuerholz für die Loks zum Heizen ihrer Häuser abgeholt. Gegen 11 Uhr erst, fuhr unser Zug, heute mit der kleinen Lok von Orenstein&Koppel aus dem Museum. Inzwischen waren mir meine Füsse in den nassen Schuhen vom Vortag schon beinahe abgefroren und auch das Stativ war nur noch bedingt einsetzbar. Die Sonne erreichte schon den Talboden und bei gutem Licht machten wir ein paar Bilder vom Zug gleich nach Verlassen des Dorfes. Die Cozia I war schon vorher, ohne Schneepflug diesmal, ausgefahren und schon bald wurde es für unsere Lok kritisch: Die Strecke war zwar am Vortag geräumt worden, aber der Schnee zu beiden Seiten der Strecke war hart gefroren, sodass befürchtet wurde, die Schlammhähne oder Teile des Gestänges unserer Lok würden beschädigt, sollten wir bis zu den Tunnels hochfahren. Wir blieben an der Ausweiche bei Km 17 und machten hier Aufnahmen.
Verschiedene Züge waren unterwegs, so auch der Dieseltriebwagen der CFF mit Langholzwagen und der blaue Schienenbus, beschriftet mit »Politia de Frontiera«, (die Grenze zur Ukraine ist nicht weit weg). Am Nachmittag war das Licht plötzlich weg und es begann wieder zu schneien, als wir auf unserer Rückfahrt ins Tal acht beladene Langholzwagen mitführten. Spät erst, nach dem Nachtessen, so um 20.00Uhr kam die Lok Cozia I mit ihren 10 Langholzwagen im Betriebswerk von Viseu de Sus an und kurz darauf fuhr der Dieseltriebwagen mit kleinen Tankwagen in Richtung Gebirge – mit Treibstoff für die Waldtraktoren.

Mittwoch, 01. März 2006

Heute war es nicht mehr ganz so kalt wie am Vortag, aber es war ein trüber Morgen wiederum mit leichtem Schneefall. Und wiederum langes Warten auf die Ausfahrt unseres Zuges. Nicht wie versprochen Cozia, sondern die kleine O&K mit Namen Mariuta, wird unseren Zug auch heute befördern, die Resita-Lok soll Probleme haben – ein Rohrriss wird genannt. Wir verziehen uns in den kleinen Laden unter unserer Pension und trinken was, bis, gegen 10.00 Uhr unser Zug ausfährt.
Wie schon am Vortag, machen wir im unteren Streckenteil, vor dem Abzweig, verschiedene Fotohalte, es war aber klar, dass wir wiederum nicht bis zu den Tunnels würden fahren können, dafür war die Lok nicht geeignet. Ich machte Anfangs nur ein paar Fotos, und erst am Nachmittag, als die Langholzwegen angekuppelt wurden, dachte ich ans Filmen. Da versagte die Video-Kamera ihren Dienst: Fehlermeldungen über Fehlermeldungen! Schreibt nur noch Streifen – auch die Ersatzkamera kann das Signal nicht mehr lesen, damit war dann der Tag für mich gelaufen. Heute kehrten wir früher als sonst nach Viseu zurück, kurz nach 18.00 Uhr und sogleich mussten wir zum Abendessen. Ich entschied mich, den italienischen Vino da tavola in der 2-Liter Flasche, welcher im Laden stand, zu kaufen. Ich sollte den Entscheid bereuen, das rumänische Ursus-Bier schmeckte auf jeden Fall besser! Die grosse Diesellok, welche am Morgen als erste um 8 Uhr ausgefahren war, kehrte mit ihrem Zug von 12 Langholzwagen erst spät nachts zurück.

Donnerstag, 02. März 2006

Nach einer schlechten Nacht – wahrscheinlich war die Erkältung schon da – wie immer um 07.00 Uhr aufgestanden. Beim Frühstück entscheide ich mich, auch mit Andreas mit zufahren, auf den geplanten Ausflug in die Umgebung. Er hatte ein Taxi bestellt und um 09.00 ging es los. Es war ein kalter sonniger Morgen und es schneite mal nicht mehr. Wir fuhren von Viseu nach Bogdan Voda über einen frisch verschneiten Pass in das südlichere Tal, durch Dörfer, bestehend aus diesen dunklen Holzhäusern mit ihren wuchtigen Torbögen aus Holz, einige davon kunstvoll geschnitzt. Auf den Strassen verkehren kaum mehr Autos, sondern Pferdefuhrwerke, alle waren sie unterwegs, die Bauern mit Heu auf dem Schlitten oder sie brachten Mist aus, auf dem Panjewagen, gezogen von Pferden oder auch mal von Ochsen.
Im Dorf Bogdan Voda erlebten wir die spontane Gastfreundschaft der Menschen dieser Gegend: ich hatte einen Zweispänner fotografiert und sogleich hielt der Bauer an, um uns zum Selbstgebranntem einzuladen. Dazu führte er uns ums Haus, auch um uns die Obstbäume zu zeigen, wie zum Beweis. Im Haus – nicht beheizt! – jedoch sehr gemütlich eingerichtet mit den wenigen Möbeln und vielen, farbenfrohen Häkeldecken, geht es gleich zu Sache: Mit einer Henkeltasse schöpft der Mann aus dem vollen – hinter dem Bett hat er 2 Fässchen stehen und wir nehmen einen grossen Schluck Slivovitz (oder wie auch immer der Zwetschgenschnaps hier heißt).
Auf unserer Fahrt besuchen wir als nächstes die Klosteranlage in Barsana, auf dem Südabhang einer Bergterrasse oberhalb des Dorfes gelegen. Es handelt sich um Kirchtürme und andere Sakralbauten, welche eigentlich nicht wie Kirchen aussehen und die über den ganzen Hang verstreut errichtet wurden. Zimmerarbeit vom feinsten – alles aus Holz, mit Zapfen und nicht mit Nägeln verbunden! Es hat hier im Mittelalter, um ca. 1300 schon ein Kloster bestanden, aber erst nach dem Verschwinden des Sozialismus erinnerte man sich und baute alles wieder auf.

Freitag, 03. März 2006

Die kleine O&K – Lok hat Probleme im Schnee, die Maschine von Resita ist nicht in gutem Zustand und verliert zuviel Dampf, also fahren wir heute mit dem Dieseltriebwagen »ins Wasser«. Zuerst jedoch fährt die grosse B'B'- gekuppelte Diesellok mit dem Schneepflug voraus, denn wieder hat es über Nacht geschneit.
In den Bergen wird die Lage mit dem vielen Schnee immer prekärer, eigentlich ist es erstaunlich, dass unter diesen Umständen immer noch Holz verladen wird. Nach einem »Reset« scheint es mit dem Filmen wieder zu funktionieren, mindestens was die Kamera betrifft. Sonst, wie gesagt: es wird schwierig, denn man versinkt immer öfter bis zu den Hüften im Schnee. Vorallem das Ueberqueren von Brücken wird gefährlich, weil man nie weiss, wo man hintritt. In unserm Triebwagen lodert das Holzfeuer in einem, aus Blechen zusammen geschweissten Kanonenofen und trotzdem wird es nie richtig warm. Ganz im Unterschied zum Führerstand, wo auch so ein Ofen steht und den kleinen Raum auf gute 30° C heizt, erst so scheint sich der Lokführer in seiner dicken Jacke und 2 Rollkragenpullovern richtig wohl zu fühlen.
Wir verlieren viel Zeit bei Zugskreuzungen und beim Warten an den Holzverladestellen, aber wir fahren doch bis zur Station Faina, Km 28.4, oberhalb der Tunnels.

Samstag, 04.März 2006

10 cm Neuschnee, Nebel und dichtes Schneetreiben, so sieht es aus bei unserer Abfahrt von Viseu kurz nach 8 Uhr früh. Zu befahren sind 3 Pässe bis Satu Mare, mit schlechten, nicht geräumten Strassen – aber der Bus kommt nur einmal kurz ins Rutschen. Die Temperaturen auf der Fahrt in tieferen Lagen werden auch zunehmend milder: während der Buchenwald auf dem ersten Pass ganz in weiss steht, sind auf der zweiten Anhöhe die Bäume schwarz und es beginnt eine Art Fönsturm mit peitschendem Regen. Endlos und langweilig, die Fahrt durch die grauen Ebenen des Ostens Ungarns, bis – kurz nach 16.oo Uhr – plötzlich entsteht Unruhe im Bus. Die Kreuzung einer Schmalspurbahn, heisst es, würden wir in Kürze fotografieren (?) Und tatsächlich: etwas ausserhalb des Dorfes Herminatanya unweit von Tokaj, liegt der Bahnhof der 76 cm Bahn mit ziemlich weitläufigen Gleisanlagen. Hier fahren nun in kurzer Abfolge drei, mit Dieselloks des Typs Mk48 geführte Züge ein und es werden aufwendige Rangiermanöver durchgeführt, die Kurswagen umgestellt, und die Züge fahren fahren weiter, in den trüben Nachmittag. Alle Wagen werden mit Kohleöfen beheizt und noch eine ganze Weile nach der Ausfahrt liegt der Geruch von tschechischer Kohle in der Luft. Wir folgen einem der Züge nach einem Strassendorf namens Gavavencsello Also und weiter bis zum heutigen Endpunkt der Strecke in Balsa.
Nach der Uebernachtung im sozialistischen Camping ging die lange Reise wieder los, einfach in umgekehrter Richtung. Wie immer, schon früh morgens, auch im Bus lassen die tschechischen Freunde ihre Flasche mit Schlivo kreisen. Befragt dazu, was die Medizin dazu meinen würde, sagt mein Gesundheitsberater, der deutsche Kollege Andreas Eck: »Man soll es lassen!«.

Zusammengefasst: es war eine Reise vom Schnee-Chaos ins Schnee-Chaos, denn der Wiener Walzer hatte wegen der Schneefälle hierzulande in diesen Tagen, bei seiner Ankunft in Zürich, am Morgen des 06. März, gute 2½ Std. Verpätung.